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Schach Schachpartie

Wie gewinne ich eine Schachpartie?

Eine Schachpartie zu gewinnen klingt leichter als es ist. Wenn du nicht gerade gegen einen Spieler kommst, der mehr Fehler macht als du selbst, wird es schwierig.

Die Partie ist aus einer Fernschachpartie von chess.com. Hier hat mein Gegner eine ungewöhnliche Eröffnung gespielt.
1. a4. Das ist eine Eröffnung, bloß macht im späteren Verlauf Weiß viele Ungenauigkeiten und einen Patzer (großer Fehler). Entweder es handelt sich um einen Anfänger oder der Spieler hat eine ganz neue Eröffnung ausprobiert und hat sich dabei komplett vertan.
1. a4 nennt sich Ware-Opening (auch bekannt als Meadow Hay Opening). Die Eröffnung ist spielbar – bloß nicht so, wie Weiß es hier tut.
Bis zum 2. Zug macht Weiß die Eröffnung nach Eröffnungsbuch, aber ab dem 3. Zug wird Weiß ungenau.
3. h4 ist zwar kein Fehler aber eine Ungenauigkeit, die zu einem Nachteil von -0,73 führt für Weiß. Ohne, dass hier eine Figur geschlagen wurde. Ich entwickel mich hingegen solide weiter und ziehe den zweiten Springer heraus, wodurch Weiß massiv Entwicklung verliert. Bisher hat Weiß nur Bauern gezogen und keine Leichtfiguren (Springer und Läufer). Weiß hätte stattdessen Läufer entwickeln können oder seine Springer. Vor allem ein weiterer Randbauernzug macht hier keinen Sinn.
Bis zum 6. Zug entwickelt sich Weiß normal, aber der Nachteil bleibt erhalten den Weiß durch h4 geschaffen hat.
Eine weitere Ungenauigkeit passiert bei 7. Se2. Dadurch zerstört Weiß weiteres Entwicklungspotenzial. Außerdem wird es gefährlich für König und Dame von Weiß, weil diese keine Flucht- und Entwicklungsfelder haben. Springer sollten am besten über f3 und c6 entwickelt werden (aktive Entwicklungsfelder). Diese Entwicklung geht je nach Eröffnung auch und kann gut sein. Sd2 war auch noch ok, aber Se2 hat den Rahmen gesprengt. Weiß hat es mit seiner total passiven Entwicklung völlig überzogen.
Die Konsequenz lässt nicht lange auf sich warten mit 7. Lg4 von mir. Bester Zug laut chess.com Analyse. Nun macht Weiß einen Patzer.
Weiß glaubt meine Läuferfesselung, mit 8. f3 abwehren zu können. Das geht auch in vielen Stellungen aber hier eben nicht, weil Weiß sich so schlecht entwickelt hat. 8. … Se3! Von -1,83 schlägt der Nachteil für Weiß nun auf -6,21. Ein Grund aufzugeben für Weiß. Den Nachteil kriegt Weiß nicht mehr zurück – außer ich mache massive Fehler bzw. Patzer. Die weiße Dame ist verloren. Der Springer greift die weiße Dame durch die schlechte weiße Stellung an und sie kann sich nicht wegbewegen.
Ich nehme nachdem Weiß mir den Läufer nimmt seine Dame. Besser wäre gewesen, wenn ich noch nicht gleich die Dame geschlagen hätte – sie läuft mir nicht weg. Sb4 wäre für Schwarz stärker gewesen und im nächsten Zug die Dame schlagen. So oder so verliert das Weiß. Und Weiß spielt bloß noch bis zum 13. Zug und lässt die Zeit ablaufen.
Die mögliche Fortsetzung ist von chess.com.

Was kann ich daraus lernen?

Ihr könnt daraus lernen auf eure Eröffnung zu achten und entwickelt euch aktiv und solide. Wenn ihr so eine ungewöhnliche Eröffnung wie h4 spielen wollt, dann informiert euch darüber gut. Eine Eröffnung zu spielen kann jeder, aber sie richtig zu spielen dazu braucht es Übung!
1. Informiert euch über Eröffnungen.
2. Entwickelt euch am besten Aktiv und wenn ihr euch passiver entwickeln wollt, dann übertreibt es nicht zu sehr. Ab einem gewissen Punkt werdet ihr zusammenbrechen.